20/07/2014
CICO*** Aachen

Aachen, die größte Pferdesportveranstaltung der Welt und für uns immer ein absolutes Highlight. Schon die Nominierung für Aachen ist eine Ehre und ein Meilenstein für die Nominierung des nächsten Championates. Darf ich im Team reiten? Habe ich am Sonntag meine Championatsnominierung in der Tasche? Jeder teilnehmende Reiter weiß, er muss eine gute Leistung zeigen, selbst fit sein und nach getaner Arbeit ein fittes Pferd vortraben.


Malin und Piet


Wir reisten in diesem Jahr bereits am Dienstag an. Etwas früher als gewohnt, aber wir wurden in diesem Jahr zur Medianight eingeladen. Ein gesellschaftliches Ereignis, gut gestylt mit sehr nettem Schnack und köstlichem Bufett. Und vielen Promis. Die, die Malin und ich erkannt haben, wurden von uns zum Selfie verhaftet. Dabei musste mir doch tatsächlich erklärt werden, wie ich dabei mein Handy zu bedienen habe. Oli Pocher nahm es mir kurzerhand aus der Hand und nahm das Foto selbst in die Hand.


Geländeabgehen


Für uns bleibt Aachen jedoch in erster Linie eine anspruchsvolle Prüfung, so dass Peter sich schnell wieder dem Sportlichen widmete. Unglaublich heiß war es, und für uns windumwehten Nordlichter stand die Luft. Wie können die Pferde diese Extremtemperaturen verkraften? Ich muss dabei an Kalle Blobel denken, der zur Hitze immer sagte: “Das ist Leistungswetter!“


mit Chris


Unsere Reitkollegen trudelten nach und nach ein und es wurde unter den kritischen Blicken von Chris geschwitzt. Am Donnerstag durften unsere Pferde bereits einmal im großen neuen Mercedes Benz Dressurstadion gearbeitet werden. Eine spannende Kulisse, vor allem sehr geräuschvoll. Jedes Handygebimmel oder Husten hallte sehr laut durchs Stadion. Die vierbeinigen Dressurspezialisten machten auf mich zum Teil einen etwas müden Eindruck bei der Hitze, so einige Buschis dagegen kamen jedoch richtig kernig und griffig ins Stadion. Barny und Piet betraten als 2. Starter das Viereck und lieferten meiner Meinung nach eine sehr schöne Dressur ohne sichtbare Patzer ab. Die sparsamen Pünktchen hingen sicherlich auch mit der frühen Startposition zusammen, wir jedoch waren mit ihm sehr zufrieden. Ebenfalls die Trainer. Cayenne zeigte eine sehr schöne Trabtour, im Schritt war ihr jedoch ihre leichte Verspannung etwas anzusehen. Ebenfalls der Galopp, vor allem auf der rechten Hand, fiel etwas verspannt aus. Macht nichts. Ihr fehlte durch diese unnötige Hufgeschwürgeschichte auch der Einsatz in Luhmühlen. Das Team lag nach Dressur mit einem komfortablen Vorsprung auf dem ersten Platz. Alles nach Plan, weiter so!


und Chris und Hans


Das tolle an Aachen für einen Mitreisenden wie mich ist, das man jederzeit auf verschiedenen Plätzen der absolute Weltspitze der anderen Disziplinen zusehen kann. Nationenpreis Springen, Nationenpreis Dressur usw. Und diese Ehrenrunde dazu im Anschluss ist Gänsehautfeeling pur. Kommt Buschis, strengt Euch an! Wir wollen am Samstag Nachmittag auch die deutsche Hymne hören!


Lena macht Barny schick


Das Springen fand am Freitagnachmittag wie gewohnt in dem tollen großen Stadion statt. Sicherlich für jedes Pferd und jeden Reiter immer wieder beeindruckend. Ich fand, es wurde weniger geklotzt als die anderen Jahre. Oder vielleicht noch besser geritten? Barny und Cayenne sprangen vom Feinsten und ließen alle Stangen liegen. Mit Barny hatte Piet zwei Zeitfehler, die er sich später gut hätte sparen können. Mit Cayenne ritt er einen kürzeren Weg und war in der Zeit.


Fernsehinterview. Piet erklärt die „Sicherheitskleidung“


Dann wurde bei der Hitze zum X-ten Mal das Gelände abgegangen. Das Durchqueren der Teiche war eine willkommene Erfrischung,. Jedenfalls wehte hier im Gelände eine minimale Brise. Der Kurs war Aachen angemessen. Reel, mit einigen Klippen, wie z.B. der Normandiebank und dem Coffin. Der Fluchtwinkel an den Ecken wird meines Erachtens immer schräger, Kuhköpfe immer schmaler ohne jegliche Begrenzung. Aber es sieht bei den meisten so easy aus, wenn sie darüber galoppieren. Die meisten Pferde, zumindest alle deutschen, sprangen die technischen Aufgaben so sicher und souverän. Auch Barny ging eine tolle Runde, sah überall sicher und gut aus. Nur einmal fußte er kurz auf dem Sprung Nr. 18 auf. Piet war sehr überrascht, so etwas hatte er noch nie gemacht, meinte aber, die Aufgabe, dass es sich um einen tiefen weiten Sprung handelte, konnte erst spät vom Pferd erkannt werden. Nachdem eine Reiterin nach ihm an diesem Sprung fiel, wurde er kurzerhand aus der Prüfung rausgenommen. Eine schnelle, konsequente und richtige Entscheidung um weitere Unfälle zu vermeiden. Ein paar Zeitfehler handelten sich die beiden ein. Es musste schon vom Start frech weg geritten werden, um an die Bestzeit zu kommen. Und man musste wirklich alles geben, um eine Platzierungschance zu haben. Deshalb entschloss sich Piet nach Rücksprache mit unserem Teamtierarzt, Cayenne nicht zu starten. Auch eine langsame Runde unter diesen extremen Bedingungen hätten Pferd und Reiter nicht weiter geholfen. Sie kann jetzt nochmal zwei Wochen weiter Kondi aufbauen und kann dann in Malmö an den Start gehen.


Ready to go!


Auf unsere anderen Teamreiter ist ja bekanntlich auch Verlass und das deutsche Team konnte mit gutem Vorsprung den nationenpreis gewinnen. Spannend für uns hatte es allerdings nochmal das junge französische Team gemacht, die nach drei Reitern unseren Leuten dicht auf den Fersen klebten. Der letzte Reiter von ihnen hatte einen ärgerlichen Vorbeilaufer, so dass doch die deutsche Hymne erklang und unsere Buschis die Ehrenrunde in dem gewaltigen Stadion genießen durften.


Karen führt und kühlt Barny nach dem Gelände


Samstagabend wurde gefeiert. Das hatten sich unsere Reiter auch echt verdient. Allerdings halfen nach den anstrengenden Tagen und der Hitze schon ein bis zwei Bierchen oder Bowle, um die Stimmung zu heben.


Sieg im Nationenpreis. Gleich geht’s zur Siegerehrung


Sonntagmorgen ging es wieder früh raus zum internen Vetcheck mit anschließender Nominierung. Und juhu! Barny ist dabei! Frankreich wir kommen!


... große Jungs auf kleinen Treckern. (Beim Fendt Fotoshooting)


Bericht + Bilder: Kirsten

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