14/06/2015
DJM Kreuth



Auf ging’s nach Kreuth. Von uns aus stattliche 850km und die mussten wir mit dem ältesten Auto und dem ältesten Anhänger, die auf der Veranstaltung zu finden waren, irgendwie überstehen. Mit Schwung ging es die langgezogenen Hügel hinauf, die wir tatsächlich mit 65km/h bewältigten. Aber wir kamen ohne Probleme hin und auch wieder zurück.



Beinevertreten nach der Ankunft


Masi hätte auch bei Renja auf dem LKW mitfahren können, aber mit unserem ganzen Gepäck und meinem zickigen Pferd zogen wir es vor, allein diese Reise zu unternehmen. Prompt blieben Renja und ihre Familie irgendwo in Meck Pom liegen und kamen 12 Stunden später als geplant an.



das schleswig-holsteinische Junioren und Junge Reiter Team


Die Armen! Zum Glück hatte RenjasLeevi alles bestens überstanden. Als nächstes erwartete uns Nordlichter ein Temperaturschock. Morgens eingestiegen bei 9 Grad, stiegen wir bei 25 Grad aus, die sich im Laufe der Tage noch auf gefühlte 35 Grad steigerten. Aber wir freuen uns ja über Sonne!



Coursewalk, Sprung 4


Die Pferde wurden bestens in schönen festen Boxen eingestallt, die schleswig-holsteinische Boxengasse in den Landesfarben geschmückt, die Catering Station, Sitzecke und Meetingpoint errichtet. Dank Wiebke Seitz blühte bei uns der Lavendel und für seinen Hugo konnte man sich frische Minze selbst pflücken. Cappuccino und Tee verdienten volle Punktzahl und die Kekse schmeckten wie selbstgebacken.



die erste Ecke


Nach ein paar Stunden Pause und Beziehen der Ferienwohnung durften die jungen Reiter ihre Pferde in den Vierecken unter Aufsicht von Karen und Detlef Peper dressurmäßig arbeiten. Masi, ich glaube das älteste Pferd auf der Veranstaltung, hatte den Transport bestens verkraftet und trabte locker und zufrieden. Aber er ist ja mit seinen 18 Lenzen ein Reiseprofi!



Team SH


Anschließend ging es mit dem ganzen Team (Coaches, Coachhund, Reiter undeinem noch entspannten Mutter-bzw. Tantenteam) ins Gelände. Die ersten Sprünge waren einladend als Einzelsprünge gebaut, um in Gang zu kommen, vom Maß her sich aber durchaus an der Oberkante befindend. Mit Sprung 9 kam die erste Aufgabe. Ein Schweinerücken aus der Wendung und gebogene Linie mit noch freundlichen 6 Galoppsprüngen auf eine mächtige Ecke, über die bestimmt viele Junioren noch nicht in dieser Art gesprungen sind.



Schicke Pullover gab es. Vielen Dank dafür an den Spender!


. Konzentriertes Reiten war hier erforderlich. Es ging flott bergab auf den ersten Wasserkomplex zu. Zweimal musste dieser durchquert werden, bis es weiter am Waldrand entlang zur Unterführung ging. Etliche steile Sprünge oder Oxer der ** waren am Wasser mit dem neuen MIM-System ausgestattet, von dem wir nun auch genau wissen, wie es funktioniert ;-).



Hügel über Hügel


Ein stattlicher Hügel, dann unter der Unterführung durch bis zur nächsten kernigen Ecke, diesmal nach rechts offen. Direkt danach aus der Wendung über zwei frech schräg stehende Hecken, die unten luftig und oben gestopft waren. Wieder der erhobene Zeigefinger: „Hier wieder schön konzentrieren!“



die zweite Ecke


Dann ein kraftraubender Berg mit zwei schmalen Häuschen. Kräfte-haushalten war angesagt! Bergab Gas geben bis zu einer Bullfinchhecke am Hang. Wieder schön bergab Luft holen. Dann den letzten Hügel hoch, denn wo es bergab geht, muss es ja auch mal wieder irgendwann bergauf gehen!



und danach die versetzten Hecken


Ab in den Wald und noch mal eine Kombi mit schrägem Aussprung. Kiddis konzentrieren! Dann ging’s bergab zum 2. Wasser. Über eine Hecke rein und über einen Kuhkopf wieder raus. Den Zeigefinger brauchte ich gar nicht mehr zu heben. „Ja, ja, gut konzentrieren und gut reiten!“



Bullfinch bergab


(Haben sie doch was gelernt ). Dann noch der Letzte (26) und ab ins Ziel. Renja meinte beeindruckt über ihren ** -Kurs: „The toughestcourse in my live so far!“ Maddi stimmte ihr zu.



Tisch und schräger Schweinerücken


Masi wurde als 9. Starter ausgelost. Bei diesen Temperaturen sehr wünschenswert, außerdem freue ich mich, wenn mein Oldie eine längere Regenerationszeit nach dem Cross genießen darf , obwohl meine Gedanken zum Glück ganz unbegründet waren.



1. Vetcheck


Freitagvormittags erhielten Maddi und Masi für eine schöne Dressurvorstellung 45 Punkte. Wir waren prima zufrieden. Da Masis Dressurvorbereitungsprogramm aus 40 Minuten Arbeit, davon zwanzig Minuten Lösen bestand, ritt Maddi ihn abends noch einmal kurz in Springbügeln mit kurzen flotten Galoppis, um ihn in den Geländemodus einzustellen. Beeindrucken kann man ihn damit allerdings auch nicht mehr.



Vorbereiten für die Dressur. Let’s go!


Er schont seine Kräfte bis zehn Minuten vor dem Start. Dann verwandelt er sich in den „Geländetiger“ (Malin hat den Begriff mal entwickelt), der einen Aufpasser neben der Startbox haben muss, falls der Übermut mal zu groß wird. Samstag gegen elf Uhr war es soweit.



im Viereck


Ein tänzelnder Bär mit einer grinsenden Maddi stehen in der Startbox, die Uhr zählt runter und ein Kraftpaket walzt von dannen. Ich hatte ihr mal gesagt, gewöhnlich kann man ihn ab Sprung drei wieder gut lenken, aber das kennt sie ja schon von ihm. Die ersten drei Sprünge sahen kraftvoll aus.



Renja kurz vor ihrer Dressur


. Dann verschwanden die beiden im Wald. Ich strampelte mit dem Fahrrad den ersten Hügel hinab und konnte die Beiden den ersten Eckenkomplex souverän meistern sehen. Dann schnell den nächsten Hügel runterrattern, bis ich noch den zweiten Wasseraussprung sehen konnte. Superklasse! Etwas zu langsam, wahrscheinlich war ich zu stolz, kam ich bei der Ecke und den Hecken an. Etliche Bekannte Gesichter riefen mir nur zu, das es lässig und super aussah.



SH Grillabend


Kleiner Sprint Richtung Ziel. Hier befand sich meine Schwester, die glaube ich, nicht in der Lage war, mit ihrer Kamera gute Fotos zu schießen. Der Ansager brachte uns etwas aus der Fassung. „Martje Dethlefsen nähert sich dem Komplex Nr. 22. Hier gibt es eine Alternative. Ja, auch die Alternative hat es auch in sich. Und die Alternative hat es ja auch in sich.“( Was redet der da bloß?) „Die Alternative, die sie aber nicht nimmt, sondern sie geht souverän den geraden Weg. Arrg! Wir brauchen in diesem Zustand keine Verwirrrungen! Mit zwei kleinen Zeitfehlern kam Maddi strahlend ins Ziel galoppiert. Das finnisch-deutsche Waschteam stand parat und kühlten den pustenden Masi runter.



Leevi im Parcours


Leider hatte er ein Eisen verloren. Martje hatte nicht mitbekommen, wo. Wir führten ihn länger im Zielbereich auf dem Gras, da oben bei den Stallungen nur auf Asphalt geführt werden konnte.Schließlich machte ich einen provisorischen Watteverband und Masi durfte in die Box. Ich hatte zwar eine Ersatzplatte und ein Ersatzeisen mit, jedoch hätte ich gern die orangene Einlage mit untergenagelt. Sonst klingt es am nächsten Trab dumpf-hohl-dumpf-hohl. Wedi radelte das Gelände ab und fand diese Einlage tatsächlich im ersten Wasser schwimmend. Schnell zum Schmied und alles war beim Alten. Dieser Geländetag war für mich ein Wechselbad der Gefühle. Unser Team kämpfte an diesem Samstag an verschiedenen Geländefronten.



und eine zufriedene Renja


Louise im dicken Cross von Bramham, Piet, Kaya und Moa in Phöben und wir hier. Maddis und Masis Cross war der erste, die Laune danach bestens, die Spannung aber noch auf Hochtouren. Dann meldete Louise sich mit einer tollen Nullrunde aus England. Kurz darauf meldete sich Jeanette bei mir, Georg hätte einen schweren Sturz und müsse ins Krankenhaus. Oh nein, die Stimmung im Keller, jegliche Freude schlagartig verdrängt und die Sorgen riesengroß. Renja und Gummiball Leevi (so ca. 1,53m groß) drehten eine tolle Runde. Die Stimmung ging etwas rauf. Beide Vordereisen ab, der Puls steigt, dagegen kann man sich einfach nicht wehren.



Masi im Parcours.


Kaya meldet sich aus Phöben, tapfer, mit den Tränen kämpfend. Sie ist im dicksten Gewitterguss Gelände geritten. Pony Rabi ging fantastisch. Danach haben sie das Pony erst mal versorgt und ins Quartier gebracht. Piet rief bei der Meldestelle an, weil keine Geländenote durchgegeben wurde, Der Meldestelle lagen noch keine Ergebnisse vor, er möchte in 5 Minuten noch mal anrufen. Kurze Zeit später rief er nochmal an. „Ihre Tochter hätte das Gelände und die Kombinierte Prüfung gewonnen, aber da sie zur Siegerehrung nicht erschien, wurde sie disqualifiziert!!!“ Mir fehlten die Worte! Man gut, mein diplomatischer Mann war vor Ort und nicht ich explosive Person!!! Mein Kind schwärmte tapfer von ihrem tollen Pony und sagte, sie fühlte sich doch ein bisschen wie der Sieger!“ Ich hätte meinen Schnuckel gern geknuddelt, war aber in Gedanken an Georgs Sturz nur heilfroh, dass alle heil und gesund waren.



Und eine glückliche Maddi.


Masi passierte die Verfassung am nächsten Tag locker-flockig und anstandslos. Auch sprang er klasse. Maddi kam einmal nach einer engen Wendung etwas dicht in die Kombi rein und hatte am Aussprung einen Fehler. Wahrscheinlich ärgerte sie sich über diese Stange, denn der folgende Sprung fiel auch. Dann ging es prima wieder nach Hause. Kein Problem! Die erste DM haben die beiden prima gemeistert mit einer tollen Schleife in der Gesamtprüfung und einem 8. Platz in der DM. Außerdem durfte Maddi sich nach der Siegerehrung noch mit den Bundestrainern über den weiteren Sichtungsweg unterhalten. Die beiden befinden sich auf der Longlist für die Euro .



Juhu!


Auch Renja erreichte im CCI** einen tollen 8. Platz und hat sich damit für die Euro der jungen Reiter empfohlen. Wir erreichten im gleichen gemütlichen Tempo um 4.30 Uhr unseren heimatlichen Hof. Müde, aber glücklich nach einem tollen Wochenende, mit gesunden Pferden und viel Spaß mit einem tollen schleswig-holsteinischen-finnischen Team. Georg, der sich bereits wieder zuhause befindet, wünschen wir eine schnelle Genesung und eine schöne weitere Saison. Sie ist noch lange nicht zu Ende. Let’sgo!

Text: Kirsten
Bilder: Kirsten



zurück zur Startseite